Nachdem mein letzter Eintrag eine gefühlte Ewigkeit her ist, ist es mal wieder an der Zeit zu berichten was ich so getrieben habe die letzten Monate. Alle die mich kennen werden sich sicher denken können, dass ich NICHT auf der faulen Haut herum lag, sondern vermutlich wie immer das Uhrwerk weiter hab ticken lassen. Meinem Empfinden nach war die Triathlon-Saison 2016 recht erfolgreich, und Erfolg macht süchtig, so konnte ich es nicht lassen zum krönenden Abschluss noch einen Halbmarathon auf Mallorca zu buchen. Um ehrlich zu sein war das auch keine spontane Idee, sondern schon im Rahmen eines Kurztrips im Mai geplant worden. Mein unstillbarer Durst nach Wettkämpfen und konzipiertem Training drängte mich eben dazu immer weiter zu machen. Die Saisonpause verkürzt, so wie ich es wollte, bin ich dann schnell wieder ins Lauftraining eingestiegen. Es lief eigentlich alles (sogar besser) nach Plan. Doch trotz bester Bedingungen, Anreise, tollem Hotel, astreinem Wetter und Stimmung – ok die Strecke war knallhart – war für mich nach guten 5km das Rennen schon beendet. Nein ich habe das Rennen nicht abgebrochen, aber innerlich den Wettkampf nur noch als Dauerlauf mit einer Herzfrequenz nicht über 180 bestritten. Und zum krönenden Abschluss eine knapp 90-minütigen Qual (immerhin blieb ich noch unter dieser Marke) habe ich mich nochmal langgemacht in den Gassen von Palma. Nein das war nicht das erhoffte Ergebnis wofür ich so ehrgeizig trainiert habe. Aber ich bin kein Kind von Traurigkeit und Tränen sind schnell getrocknet (danke Marco) – zurück im Alltag war das Drama von Mallorca auch schnell wieder vergessen und die nächste Reise dorthin für März 2017 schon gebucht. Verbinde ich doch zu viele schöne Momente mit dieser Insel. Nun was macht man dann? Saison zu Ende, Ziel nicht erreicht. Analyse. Ganz klar – zunächst wissenschaftlich mittels einer Leistungsdiagnostik und dann aber auch eine mentale Analyse. Training und Wettkampfperformance passten nicht zusammen. Und ja ich geb‘ es zu – ich war irgendwie nicht mehr in der Lage am Tag X zu kämpfen. Die Luft war raus. Viele Dinge beschäftigten mich und die klinische Arbeit hat mich im letzten Jahr sowohl körperlich als auch psychisch mehr beansprucht als ich es wahrhaben wollte. Ich war einfach erschöpft von den hohen Zielen, die ich mir vor allem selbst gesetzt habe. Zusätzlich der Druck von oben – dann die mangelnde Erfolge in meinem ach-so-geliebten Hobby. Da muss man kurz mal auf „Pause“ drücken. Entscheidung – keine Wettkämpfe bis Silvester. Fokus nur auf Arbeit und Training. Wieder Selbstvertrauen gewinnen. So vergingen die Tage und Wochen. Dann hatte ich mich so auf einen Wettkampf im Rahmen eines Silvesterlauf gefreut – und was war? Ein fieser Noro Virus knockte mich komplett aus. Dann der nächste Lichtblick – Eine Woche nach Fuerteventura zum trainieren und entspannen in der Sonne. Wie gut das tat. Die Trainingseinheiten sind zurzeit vor allem aufs Laufen ausgelegt – ach ja und aufs schwimmen. Hier haben wir uns seit Oktober vor allem auf die Technik konzentriert. Ein paar extra Trainingseinheiten unter der Leitung von Tom Stecher (www.viellehner-running.de) in Burghausen haben ihren Beitrag geleistet. Denn auch hier haben mich im vergangenen Jahr die meisten Einheiten und die Wettkampfresultate mehr frustriert als dass ich daran Spaß gefunden hab. Aber dafür hat man ja einen Trainer Team (danke an eure Geduld liebe Julia und Tom!) , die einen auch in diesen Phasen betreuen und gezielt versuchen die Schwächen anzugehen. Wichtig dabei: Lockerlassen. Uhr weg. Sowohl beim Laufen als auch bei Schwimmen. Nun ist das Jahr 2017 bereits in vollem Gange und die Saison steht vor der Tür. Bisher war ich bis auf ein Mitbringsel aus dem Trainingslager (mein rechter Unterschenkel bzw. die Knochenhaut will tatsächlich nicht mehr als 70km die Woche laufen) verschont von Verletzungen und das soll auch so bleiben. Beim Schwimmen haben wir uns vor allem auf die Frequenz konzentriert und ich schwimme nun häufig mit einem Metronom – kenne ich noch allzu gut aus meinen Geigenunterrichtsstunden von früher. Hier hat sich jetzt schon in kürzester Zeit ein flüssigerer Stil gezeigt. Mal schauen ob ich das bei den Wettkämpfen dann auch so umsetzen kann. Um nicht zu viel Zeit indoor auf dem Rad zu sitzen und den traumhaften schneereichen Winter auch zu nutzen – hab‘ ich je nach Dienst am Wochenende auch mal die Skatingski rausgeholt. Ich bin fest der Überzeugung, dass diese Ausdauereinheit der Seele und den Beinen gut tut.
Was kommt jetzt in 2017?
Laufen wird wie jedes Jahr der erste Höhepunkt sein – na klar wo sonst – in Berlin und dann folgen ein bis zwei Duathlons, um die Laufperformance noch mitzunehmen und dann geht’s nochmal in den Triathlonzirkus. Zuvor werde ich noch die optimalen Trainingsbedingungen auf Mallorca ausnutzen und für 12 Tage im März auf die Insel fliegen. Um die Zeit auch ein wenig als „Auszeit“ zu nutzen, schließe ich mich keiner Gruppe an, sondern verbringe die Zeit dort zusammen mit Marco und einem guten Freund gemeinsam. So kann ich das Training individuell auf meine Bedürfnisse anpassen und bei Bedarf gegebenenfalls noch umplanen, sollte es doch mal regnen. Wovon ich aber natürlich nicht ausgehe 😉 Ich hoffe, dass ich dieses Jahr wieder die Kraft finde, im Wettkampf das umzusetzen was ich trainiert habe und dass ich dadurch auch wiederum die gewonnene Lebensenergie in meinem Beruf umsetzen kann. Nun bin ich gespannt was ich bei meinem ersten 10km Lauf dieses Jahr für eine Zeit laufen kann. Ich werde berichten.